Ackro

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Ihr Alter ist egal und egal ist auch ihr Name
Ihre Herkunft interessiert nicht, ihr Beruf ist auch Banane
Es ist auch absolut nicht wichtig, ob sie dämlich oder schlau ist
Für die Story ist nur wichtig, daß sie eine Frau ist

Es ist Freitagabend, die Woche ist vorbei
Vorbei - die Nacht ist lau, die Uhr sagt halbzwei
Sie hat fünf Tage gearbeitet um zwei Tage zu leben
Und als Selbstbelohnung will sie heute ordentlich einen heben
Auf der Straße nur Schwachmaten, wie nichts anders zu erwarten
Oberlippenbärte und andere Unsympathen
Doch selbst damit umzugeh'n ist für sie heute kein Problem
Walkman auf die Ohren und ganz laut dreh'n - Volume 10
Und so entgeh'n ihr auch die Sprüche, die die Männerwelt
Gestern, heute, morgen, jeden Tag für sie bereithält
Doch sie legt auch nicht viel wert drauf, diese Sprüche zu hören
Diesen Abend soll ihr heute nichts und niemand zerstören
Sie steuert eine Kneipe an, wo sie noch niemals war
Musik OK, Bier billig also bleibt sie da
Sie träumt so vor sich hin, genießt es allein zu sein
Doch plötzlich schreckt sie hoch - eine Hand auf ihrem Bein
Na, was macht denn eine so schöne Frau so ganz allein?
Vergiß dich! - Was besseres fällt ihr nicht ein
Der Typ scheint überrascht, als hätt er nicht gedacht
Daß das Freiwild seiner Wahl jetzt auch noch blöde Zicken macht
Doch so schnell gibt er nicht auf, schiebt die Hand noch höher rauf
Nimm deine Flossen weg schreit sie und springt auf
Er kann es nicht verstehn, daß sie nicht auf ihn steht
Sie ist fassungslos, angewidert, zahlt und geht

Der Abend ist gelaufen und das nicht das erste Mal
Frustriert macht sie sich auf den Weg aus dem Lokal
Jeden Abend immer wieder, tagein, tagaus
Frauen die allein sind, sind nur auf Ficken aus
Und deshalb muß ein Mann als Mann
Wenn da 'ne Frau ist, die allein ist immer ran
Ja, denn wollen tun sie alle, obwohl sie's oft nicht zugeben
Die Frau braucht einen Mann wie die Luft zum Leben
Als Frau wird sie täglich damit konfrontiert
Daß ihr Körper das Einzige ist, was wirklich interessiert
Diese Haltung kennt sie gut, die Sprüche ganz genau
Sie ist schließlich nicht erst seit gestern Frau
Sie kennt die Blicke, die sie ausziehn, kennt die
Worte die sie kränken
Und sie weiß ziemlich genau was die meisten Männer denken
Doch sich daran zu gewöhnen hieße auch zu akzeptieren
Nur als potentieller Fick zu existieren

Plötzlich hört sie Schritte, dreht sich um und schreckt zusammen
Der Typ aus der Kneipe ist ihr nachgegangen
Hey Schnitte, wohin so eilig, bleib doch mal stehn
Erst spitz machen und dann einfach weggeh'n?
Was heißt hier spitz machen, du Arsch, was fällt dir eigentlich ein
Verpiß dich, hau ab und laß mich allein!
Ey, Fotze, so red'st du nicht mit mir, mit mir nicht
Ich weiß, was ich will und heute will ich dich
Und für gewöhnlich krieg ich das was ich will und was ich brauch
Sei doch ehrlich - du willst es dich auch
Dann greift er ihren Arm und dreht ihn auf den Rücken
Sie will schreien, doch sie droht vor Angst fast zu ersticken
Er stößt sie zu Boden und wirft sich auf sie drauf
Schiebt ihren Rock hoch und macht sich selbst die Hose auf
Sie schreit Nein, bitte nein, doch er schlägt auf sie ein
Und kurz darauf verliert sie das Bewußtsein

Sein Alter ist egal und egal ist auch sein Name
Und auch sonst ist an ihm eigentlich das meiste Banane
Wichtig ist nur, daß er ein Mann ist
Und außerdem am langen Arm der Jurisdiktion dran ist

Es ist Freitagnachmittag und eigentlich hat er keine Zeit
Doch ein nerviger Prozeß erfordert seine Anwesenheit
Die Skatrunde fällt aus - so leid es ihm tut
Doch das Gesetz kann nicht warten - also gut
Worum geht es - Vergewaltigung - wie langweilig
Fassen sie sich kurz - ich hab's eilig
Der Fall ist zum Einschlafen, nur eines find' er geil
Frau Klägerin, geh'n sie bitte mehr ins Detail
Und bei der dritten Wiederholung fällt ihm dann - huch
Ein kleiner Tropfen Sabber auf's Gesetzbuch
Aha, sie haben einen Minirock getragen?
HerrStaatsanwalt, noch Fragen?
Einspruch abgelehnt, der Fall ist doch wohl klar
Es liegt doch auf der Hand, daß sie selber Schuld war
Denn wenn sie rumläuft, wie 'ne gesittete Frau es niemals sollte
Dann muß man doch wohl annehmen, daß sie's gar nicht anders wollte
Also Freispruch für den angeklagten jungen Mann
Die Kosten trägt die Klägerin, also dann...
Doch halt, was ist da los, da läuft doch was verquer
Wo hat die Frau so plötzlich diese Schußwaffe her?
Seien sie doch vernünftig, legen sie die Waffe aus der Hand
Doch da klebt schon das Hirn des Angeklagten an der Wand
Und auch für ihn ist es zu spät, erkennt er, als sie vor ihm steht
Und ein zweiter Schuß auch ihn seiner Pflichten enthebt
Fishmob, 4'55
12Sep07 0139 CEST
by entropie <entropie@ackro.org>
Filed in imported, fishmob and music.

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